Steinblüten, Marmorafloris vitreo mollis

Marmorafloris vitreo mollis habe ich diese Steinblüte genannt.
Das „Ma“ steht dabei für zwei Dinge.
Zum einen für den Marmor, aus dem die Blüte gemacht ist, zum anderen für Malve, die Blume die mich zu der Skulptur inspiriert hat.

Die Malve, in ihrer Kulturform bei uns auch als Stockrose bezeichnete Pflanze, ist aus den Bauerngärten des Alpenlandes nicht wegzudenken. Jeden Sommer erfreut sie uns mit ihrer Blüte.
Die Malve ist aber auch eine Wildpflanze, deren verschieden Arten, bis zu dreißig sollen es sein, in Eurasien und Nordafrika natürlich vorkommen.

In Europa ist die Moschus-Malve verbreitet. Sie besiedelt nährstoffreiche, nicht zu trockene, aber auch nicht zu feuchte Böden in Stauden- und ausdauernden Unkrautfluren, sowie Frischwiesen, die nicht vor der Blütephase gemäht werden. Sie wächst bevorzugt bei viel direktem Licht.
In den Allgäuer Alpen steigt sie auf der Samstenbergalpe oberhalb Balderschwang bis zu einer Höhenlage von 1350 Metern auf.

Die Malve in der Küche und in der Medizin
Die Blätter der Weg-Malve enthalten Vitamin C, die Blüten Tannin. In der Pflanze wurde Octacosan, Alkaloid und Saponin gefunden, sie hat einen gewissen Gehalt an Antioxidantien.
In der Küche eignen sich junge Blätter der Weg-Malve als Salatersatz, oder gekocht als Gemüse oder zum Andicken von Suppen, da die Blätter beim Kochen eine schleimige Konsistenz bekommen.

Auch die unreifen Samen können roh als Snack oder gekocht verwendet werden, sie sollen einen nussigen Geschmack haben (hab ich selbst aber noch nie probiert).
Die Früchte schmecken ähnlich wie Käse und wurden in Notzeiten zu Mehl verarbeitet. Der Wurzelsud ist als Eiweißersatz verwendbar.
In Pakistan soll die Pflanze für ein Gericht namens 'panerak' benötigt werden, zu dem ich allerdings nirgends irgend welche weiteren Informationen gefunden habe. Für Freunde der orientalischen Küche gäbe es da sicher noch ein weites Feld für Nachforschungen.
Manche Malven-Arten werden aufgrund ihres Aromas in der Industrie vor allem für Kosmetikartikel verwendet oder als Malvenblütentee genutzt. Tee aus Blättern der Wilden Malve gilt außerdem ein Heilmittel gegen Reizhusten.
Zurück zu unserer Steinblüte:
Auch hier lasse ich alle ein wenig über die Bedeutung des Namens raten.
Dafür löse ich aber das Rätsel um die Bedeutung von Floscalix albipistillum calcareus auf (für alle die sich noch an das kleine Quiz erinnern).
Dies bedeutet in meiner steinbotanischen Logik "Kalkige, weißstempelige Kelchblüte"
Im nächsten Beitrag gibt es dann die Auflösung für Marmorafloris vitreo mollis.