Die alte Kirche San Bartolomeo in Castel Rigone war renovierungsbedürftig und jahrzehntelang nicht zugänglich.

Nur mehr die ältesten Bewohner des Ortes konnten sich daran erinnern, dass sie benutzt wurde, als sie selbst noch jung waren.

Viele Einwohner Castel Rigones hatten die Kirche noch nie von innen gesehen.

Vor etwa fünf Jahren, ganz genau weiß ich es nicht, wurden in der Kirche erste Restaurierungsarbeiten vorgenommen.

Soweit mir bekannt ist, bezahlte der örtliche Pfarrer, Don Francesco, diese aus eigener Tasche.

Damit wurde die Kirche erstmals wieder zugänglich, blieb aber, mit Ausnahme einer nur wenige Tage dauernden Ausstellung eines Malers aus Perugia vor zwei jahren nach wie vor geschlossen.

Ich war interessiert daran, in dieser Kirche eine Ausstellung zu machen, und rannte bei Don Francesco damit offene Türen ein.

Allerdings galt es, dazu erst einige Hürden zu überwinden.

Zum einen wurden in der Kirche die Figuren der Weihnachtskrippe gelagert, wovon selbst der Pfarrer nichts wusste.

Und wir sprechen dabei nicht über ein kleines Weihnachtskrippchen, welches man sich ins Wohnzimmer stellt, sondern um lebensgroße Figuren und das entsprechende Zubehör.

All das verstaute ich, mit Hilfe meiner Tochter erst einmal hinter dem Altar, der glücklicherweise so groß ist, dass er fast den Blich auf die gesamte, dahinter gelegene Apsis verdegkt

Die verbliebenen Zwischenräume schlossen wir mit weißen Kunststoffpanelen, die sich ebenfalls in der Kirche fanden.

Zum anderen gab/gibt es n der Kirche keine wirkliche Beleuchtung. Drei Glühbirnen und das war´s.

An irgendeine Form von galerieartiger Beleuchtung war nicht zu denken, nicht wirklich gut für meine transluzenten Skulpturen.

Wir lösten das Problem halbwegs befriedigend, indem wir einerseits Strahler aufstellten und andererseits einen Teil der Skulpturen so platzierten, dass sie durch das von den offenen Türen einfallenden Streiflicht beleuchtet wurden.

Natürlich musste die Kirche noch einer volllständigen Grundreinigung unterzogen werden. Wer die Spinnenszene im Film "Der Hobbit" kennt, hat ungefähr eine Vorstellung davon, was da auf uns zukam.

Der Eingang zur Ausstellung - die alte Kirche ist seit langer Zeit zum ersten Mal wieder geöffnet.

Unsere jüngere Tochter Aurora auf dem kleinen Platz vor der Kirche. Wenn ich keine Zeit hatte, kümmerten sich unsere Töchter um die Ausstellung.

Ein Blick in die Ausstellung vom Haupteingang in Richtung Altar

Blick von der Ausstellung ins Tal unterhalb von Castel Rigone an einem der seltenen regnerischen Abende

Meine Skulptur "Schwanensee" in der Ausstellung in Castel Rigone.

Es entstand an dem gleichen Regenabend an dem ich auch das Bild weiter oben fotografierte.

Der erstaunliche Lichteffekt mit dem tiefblauen Fenster entstand wahrscheinlich durch eine Lichtbrechung der Regentropfen auf der alten Glasscheibe.

Auf dem Seitenaltar, gegenüber Schwanensee, das Relief "Eolos"

In einer Nische über dem alten Taufbecken hat sich ein Paradiesvogel niedergelassen.

Für die Freunde der mystischen Ornithologie hier noch eine Nahaufnahme des scheuen Vogels

Und für die Freunde der Musik eine steinerne Lyra

Und zu guter Letzt noch die Aussicht aus der Kirchentür kurz nach Sonnenuntergang. Das sind die Farben und Lichter, die mich inspirieren.